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Boppard

Umweltausschuss pflanzt klimaresistente Bäume im Bopparder Stadtwald

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BOPPARD Wanderschuhe oder Gummistiefel waren das passende Schuhwerk für die Sitzung des
Umweltausschusses am Samstag, 19. November 2022. Denn an diesem Sitzungstag ging
es nicht nur darum, über den Zustand des Stadtwaldes zu sprechen.

Die Ausschussmitglieder machten sich gemeinsam mit Bürgermeister Jörg Haseneier, der
Beigeordneten Margit Gronen, den Bopparder Revierförstern Johannes Nass und Ralf
Kerber sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung auf den Weg in den Stadtwald, um sich vor
Ort ein Bild von den aktuellen forstwirtschaftlichen Maßnahmen zu machen. Schon bei der ersten Station konnten die Ausschussmitglieder dem Stadtwald etwas Gutes
tun.

Die Mitglieder des Umweltausschusses der Stadt Boppard begaben sich bei ihrer jüngsten
Sitzung in den Stadtwald und pflanzten klimaresistente Bäume auf einer im Sommer vom
Borkenkäfer heimgesuchten Fläche. Fotos: Stadt Boppard

Auf einer rund 0,3 Hektar großen Fläche pflanzten sie zahlreiche Wildkirschen. Noch
bis vor einigen Monaten war diese Fläche mit Fichten bewaldet gewesen. Ein
Borkenkäferbefall hatte das Areal im vergangenen Sommer in eine Brachfläche verwandelt.
Und das, obwohl der Waldboden an dieser Stelle tiefgründig und nährstoffreich ist, merkte
Revierförster Johannes Nass an. Trotzdem habe die Fichte dort keine Chance gehabt.
Das Ziel ist nun, eine heimische und bunte Mischung aus klimaresistenten Baumarten zu
pflanzen. Zu den Wildkirschen-Setzlingen sollen sich später noch Winterlinden
hinzugesellen. Ein Holzzaun umgibt das Gelände, um die jungen Pflanzen vor Wildtieren zu
schützen.

Nachdem alle Setzlinge gepflanzt waren, ging es weiter zu verschiedenen Stationen, an
denen Revierförster Johannes Nass dem Ausschuss unter anderem junge Setzlinge von
Vogelkirsche und Eiche aus dem vergangenen Jahr präsentierte sowie eine
Pflanzennachzucht mediterraner Eichen. Der Revierförster führte die Ausschussmitglieder
außerdem zu einigen Buchen an der Zufahrt zum Wanderparkplatz nahe Naßheck, die
durch die Trockenheit Schaden genommen hatten.

„Die Klimakrise hat auch vor dem Stadtwald in Boppard nicht Halt gemacht“, betonte die
Beigeordnete Margit Gronen, zuständig für kommunales Forsten, zu Beginn des
Waldbegangs. Frühjahr und Sommer seien extrem trocken gewesen mit der Folge, dass an
fast allen Baumarten Trocknisschäden zu finden seien. „Das ganze Waldökosystem ist
geschwächt, und wir müssen unseren Blick auf den Wald verändern. Früher hat man den
Wald ausschließlich als Rohstoff- und Brennholzlieferant betrachtet. Heute gilt es, die- 2 –
wertvollen Wald-Ökosystemleistungen zu erkennen und alles zu tun, um sie zu erhalten“, so
Gronen.

Für das kommende Jahr ist der Holzeinschlag im Forstwirtschaftsplan mit 6098 Festmetern
zurückhaltend geplant. „Wir haben bewusst weniger Holz für den Einschlag geplant, denn
wir müssen auch in diesem Jahr sicher wieder außerplanmäßig Bäume aufgrund von
Windwurf, Käferbefall oder Trocknis fällen“, betonte Gronen. Auf der anderen Seite steigen
auch im Bopparder Stadtwald die Kosten für Neupflanzungen, Zaunbau sowie Fege- und
Verbissschutz.

Für das kommende Jahr plant die Stadt Boppard im Forstwirtschaftsplan mit Erträgen von
654.573 Euro und Aufwendungen von 680.726 Euro. Unterm Strich ergibt sich daraus ein
Fehlbetrag von 26.153 Euro.

Titelbild: Ausschussmitglieder bei der Baumpflanzaktion.

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