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Kastellaun

Boliviensammlung 2022: Jugendarbeit weiterhin aktiv für die Partnerschaft mit Bolivien

Fahrer, Fahrzeuge und Helfer gesucht

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Copyright: Florian Decker, Lizenz Creative Commons 3.0

Am Samstag, den 08. Oktober 2022 wird die Boliviensammlung auch im Dekanat Simmern-Kastellaun als Straßensammlung durchgeführt. Als Teil des Netzwerkes P4 wird hier wie im restlichen Rhein-Hunsrück Kreis und den Gebieten des Landkreises Bad Kreuznach, dem Landkreis Birkenfeld sowie Teilen des Landkreises Mainz-Bingen, die zum Bistum Trier zählen, die Solidaritätsaktion durchgeführt.

Ursprünglich wurde schon nach der letzten Sammlung kommuniziert, dass im Jahr 2022 wieder ausgesetzt werden muss und keine Sammlung durchgeführt werden kann. Die Aktion als BDKJ nicht mehr durchführen zu können, beruht auf Gründen der personellen Veränderungen im BDKJ und mangelnder Unterstützung des Bistums in diesem Bereich. So hat der BDKJ in seiner Diözesanversammlung beschlossen, dass zukünftig eine Abwicklung der Kleidersammlung über den BDKJ nicht möglich ist.

Die Sammlung, die nun durchgeführt wird, steht auch deswegen nicht unter der Verantwortung des BDKJ, sondern wird von der zuständigen Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral in Kooperation mit den Jugendverantwortlichen in diesen Gebieten, dem Netzwerk P4, durchgeführt. Grund für diese Entscheidung ist sowohl ein Verantwortungsbewusstsein gegenüber den vielen jungen Menschen in Bolivien, die auf die Erträge der Sammlung angewiesen sind, als auch die aktuell gute Situation am Kleidermarkt, die gute Erlöse verspricht.

Das Dekanat Simmern-Kastellaun gehört zu den Regionen, die mit Herzblut und Engagement die Aktion unterstützen. Das belegt auch der regelmäßig stattfindenden 2nd Hemd&Hose Markt.

Aus unterschiedlichen Gründen werden alte, bislang nicht verteilte, Säcke in die Haushalte gebracht. Diese und eigene Säcke können zur Abgabe der Kleiderspenden genutzt werden. Wäsche ist weiterhin willkommen. Nur sauber und sortiert sollte alles in stabile Säcke in tragbarer Menge verpackt werden. Nicht alle Helfer haben Statur und Fitness, um schwere Säcke zu verladen. Es wird im Dekanat wieder an drei Stellen verladen. In den jeweiligen Ortsgemeinden wird informiert, ob es zentrale Sammelstellen gibt.

Aktuell werden noch Fahrer und Fahrzeuge – kleine LKW oder Sprinter- gesucht. Wer Zeit hat oder sein Firmen-/Handwerkerfahrzeug zur Verfügung stellen kann, kann sich in jedem Pfarrbüro melden. Jugendliche ab 14 Jahre, die beim Tüten verteilen, einsammeln oder verladen helfen wollen, können sich auch dort melden. Vielleicht können auch Lehrkräfte bei der Kontaktvermittlung helfen. Sie wären auch gute Multiplikatoren, um auf die Aktion aufmerksam zu machen und zur Teilnahme zu motivieren. In den letzten Jahren hat sich immer wieder bestätigt, wie hilfreich solches Engagement z.B. für die weitere berufliche Orientierung sein kann.

Trotz des sich hartnäckig haltenden Mythos sei noch einmal daran erinnert: Die Kleidung, die bei der Boliviensammlung gesammelt wird, wird natürlich nicht nach Bolivien verschifft, was entwicklungspolitisch, ökologisch und wirtschaftlich völlig unsinnig wäre. Die Firma Striebel sortiert die gesammelte Kleidung. Dabei werden gut erhaltene Kleidungstücke dem Second-Hand-Markt zugeführt, weniger gut erhaltene oder kaputte Kleidung wird verwertet und z.B. als Rohstoff für die Herstellung von Putzmaterial genutzt. Das aus diesen beiden Schritten erwirtschaftete Geld wird verwendet, um Schulen, Jugend- und Straßenprojekte in Bolivien zu finanzieren. Dabei ist vor allem für Jugendliche aus der Region wichtig, dass sie hier vor Ort dadurch 2nd Hemd & Hose Märkte umsetzen können. Deren Erlös kommt wiederum Jugendlichen in Bolivien zu gute. Für die hiesigen Jugendliche bietet er tolle Erfahrungs- und Erprobungsmöglichkeiten.

Hintergrund: Die Situation des Kleidermarktes

Hermann Bischof von der Firma Striebel (seit vielen Jahren Kooperationspartner bei der Boliviensammlung) bestätigte in einem gemeinsamen Treffen mit dem Netzwerk P4, dass die Situation am Kleidermarkt aktuell sehr gut ist und trotz wirtschaftlich schwieriger Faktoren, wie hohe Transportkosten, sehr hohe Erlöse erzielt werden können. Es ist aktuell sehr wenig Second-Hand-Kleidung auf dem Markt, was vor allen Dingen zwei wesentliche Gründe hat:

1. In den letzten beiden Corona-Jahren wurde deutlich weniger Kleidung gekauft als in den Jahren zuvor, dementsprechend landet auch deutlich weniger im Second-Hand-Bereich – ein Effekt, der sich noch längere Zeit auswirken wird.

2. Die aktuelle gesamtgesellschaftliche und wirtschaftliche Situation sorgt dafür, dass mehr und mehr Menschen Kleidung eher am Second-Hand-Markt beziehen werden und damit die Nachfrage weiter steigt.

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